Nachhaltiges Investment

Nachhaltiges Investment ist eine moderne Möglichkeit, zugleich ethisch-ökologisch und gewinnfördernd zu investieren. Das steigende Interesse an solchen Kapitalanlagen geht einher mit attraktiven Renditen. Umso schwieriger ist es für Privatanleger, sich im komplexen Labyrinth neuer Alternativen zurechtzufinden. ETFs, Ökofonds, nachhaltige Riester-Renten, ökologische Lebensversicherungen oder Impactfonds sind nur einige der grünen Geldanlagen. Daher ist der Informationsbedarf hoch, um die wichtigen Fragen zu diesem Thema zu beantworten.

 

Nachhaltiges Investment – Definition und Aufgabe

Investitionen sind heute vielseitig möglich. Viele Privatanleger haben den Wunsch, ihr Kapital gewinnbringend einzusetzen und damit etwas zu bewegen. Sei es für Bildung, Klima, Umweltschutz, Strom- oder Wasserversorgung, die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen und die dazu notwendigen Lösungen sind vielfältig. Die Investitionen in solche Anlagen dienen dem sozialen Aufbau und erlauben gleichzeitig das eigene Vermögen auszubauen.

Nachhaltigkeit bedeutet eine Entwicklung, die auf die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft abgestimmt und gleichzeitig an der Zukunft orientiert ist. Ressourcen, neue Technologien, Umweltschutz und Wirtschaft gehen Hand in Hand, um saubere Energiequellen auszubauen und ein nachhaltiges Konsummuster anzuregen. Auch in Sachen Investment richtet sich das Augenmerk darauf, neben klassischen Anlagekriterien neue Alternativen zu bieten und für die Investition qualitative Kriterien zu berücksichtigen, die weitergreifen und neben dem Vermögensausbau dazu dienen, die Ressourcen kommender Generationen zu sichern. Das Zusammenspiel aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Zukunftsfähigkeit nennt sich „Triple Bottom Line“ und wird grafisch in einem Nachhaltigkeitsdreieck erfasst. Alle Bereiche greifen dabei sinnvoll ineinander und aus der Schnittmenge entsteht die Nachhaltigkeit.

 

Nachhaltige Geldanlagen – in diese kann investiert werden:

Grüne Geldanlagen und soziale Investments sind auf dem Markt mittlerweile breit gefächert. Daher gibt es sie auch in klassischen Konzepten wie Anleihen, Festgeld, Tagesgeld, Rentenfonds oder Aktien. Anleger, die eine soziale, ökologische oder ethisch motivierte Sichtweise haben, können auf viele grüne Anlageformen zurückgreifen, die einen positiven finanziellen Vorteil sichern und gleichzeitig dem Konzept der Nachhaltigkeit dienen. Die Anlagestrategien berücksichtigen neben der ökonomischen Rendite auch soziale und ökologische Faktoren.

Nachhaltiges Investment ist u. a. durch folgende Kapitalanlagen möglich:

– Investmentfonds

– Aktien

– Rentenpapiere

– Sparbriefe und Festgelder

– Lebensversicherungen

– Direktbeteiligungen

– Anleihen

– ESGs

 

Klassifizierung nachhaltiger Investments nach der GSIA

Die Global Sustainable Investment Alliance teilt die grüne Methodik in sieben Teilbereiche ein, in:

– Negativ Screening

– Positiv-Screening

– Normen-basiertes Screening

– ESG-Integration

– Nachhaltig ausgerichtetes Investment

– Gesellschaftlich wirkungsorientiertes Investment

– Unternehmens- und Teilhaber-Investment

Die Investition in nachhaltige Unternehmensprojekte ist auch dort möglich, wo diese ausserhalb des streng regulierten Anlagemarkts liegen. Gleichzeitig ist das Risiko für den einzelnen Anleger etwas höher. Alternativ dazu gibt es das Crowdinvesting. Bei dieser Anlageform investieren mehrere Menschen in eine bestimmte Idee oder in das Projekt des Unternehmens und teilen das Risiko. Gleichzeitig geht es um ein Investment als Kreditgeber oder Miteigentümer. Hier sind die Zinsen gering, das Totalverlustrisiko ist höher. Lohnenswert ist die Anlage als Teilportfolio.

 

Nachhaltiges Investment in den Ausschlusskriterien und Positivkriterien

ESG bedeutet das Dreieck aus umweltverträglichen, sozialen und verantwortungsbewussten Gesichtspunkten. Einfluss darauf ist in einfacher Form durch das negative und positive Screening möglich. Das negative Screening bezieht sich auf Praktiken, Sektoren und Unternehmen, die ESG-Kriterien nicht ausreichend erfüllen. Das betrifft z. B. Bereiche wie Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Waffen, Rüstung, Pornographie, Atomkraft oder Gentechnik.

Das positive Screening sind kompatible ESG-Kriterien mit hoher Wettbewerbschance, so z. B. erneuerbare Energiequellen oder Klimaschutz. Positivkriterien betreffen alle Bereiche, die nachhaltig unterstützt werden können. Das Geld wird in Unternehmen angelegt, die sich auf neue Richtlinien einlassen. Gute Beispiele sind die biologische Landwirtschaft, die alternative Bildung, Energiesparhäuser, Mikrokredite, bezahltes Wohnen und der Ressourcenschutz. Auch der Blick auf die Einhaltung von Arbeitnehmer- und Menschenrechte ist für Kunden und Investoren gleichermassen wichtig.

Ähnlich ausgerichtet ist das normen-basierte Screening, das eine Übereinstimmung der Investitionen in Bezug auf Normen und Standards zeigt. Anleger können daher auswählen, ob der Fokus auf dem ethischen Investment und Ausschluss bestimmter Sektoren im Negativ-Screening oder auf Kapitalanlagen der wachsenden Märkte mit vielversprechender Herangehensweise im Positiv-Screening liegt. Nachhaltigkeitsfonds versuchen in der Regel, auf die Entwicklung positiv einzuwirken, um das ESG-Reporting zu verbessern.

 

Die Wachstumschancen durch nachhaltiges Investment

Trotz der Schwankungen zeigt der Markt für nachhaltige Fonds und Investments ein deutliches Wachstum. Die Investition in nachhaltig wirtschaftliche Unternehmen und ökologische Energiequellen, in Bildung, Umwelt und Klima ermöglichen gleichzeitig das ökonomische Profitieren. Nicht nur attraktive Rendite warten, sondern auch der Ausbau solcher Ressourcen und nachhaltiger Alternativen. Schon innerhalb des Konsums zeigt sich eine Tendenz, die den Fokus weniger auf Preis und Qualität, sondern auf die gesamte Wertschöpfungskette lenkt. Kunden fragen sich, woher das Produkt stammt, unter welchen Bedingungen es hergestellt wird, ob es biologisch angebaut ist und umweltgerecht entsorgt werden kann. Das beeinflusst die Produktion und die Ausrichtung der Unternehmen auf den Herstellungsprozess.

Ähnlich zeigen sich die Suche nach alternativen Energiequellen oder die politischen Massnahmen in Hinblick auf Klimaveränderungen. Anleger können sich dabei über die Kapitalanlagen genau informieren. Nicht alles ist nachhaltig, das als „grün“ verkauft wird. Zwar gilt es, nachhaltig zu investieren, aber auch klassische Kriterien mit einzubeziehen, so die Rentabilität, Sicherheit und Liquidität solcher Anlagen, ohne die ethischen, sozialen und ökologischen Aspekte aus den Augen zu verlieren. Erfolg und Verantwortung gehen Hand in Hand.

 

Auswahlkriterien für Fonds und Anlageentscheidungen für nachhaltiges Investment

Was unter nachhaltiges Investment fällt, unterliegt ausführlichen Bewertungsverfahren. Geprüft wird, ob ein Unternehmen oder Staat für den Bereich und Titel geeignet ist und die Umwelt- und Sozialperformance leistet. Es erfolgt eine Gliederung in die quantitative Finanzanalyse und die qualitative Analyse, bezogen auf umwelttechnische, soziale und ethische Kriterien. Nach weiteren fondspezifischen Bewertungskriterien steht fest, ob das Unternehmen im nachhaltigen Anlageuniversum agieren kann und in der Strategie mit der ökologischen Philosophie übereinstimmt.

 

Wirkungsorientiertes Impact Investments – Nachhaltigkeit und Rendite als Symbiose

Impact Investment gehört zum nachhaltigen Investment und bedeutet das Anlegen von Geld in positiv ausgerichtete Projekte. Es wird entsprechend nicht einfach in nachhaltige Dinge investiert oder unter dem Aspekt des Ausschlusses und der Abmilderung negativer Auswirkungen, sondern in gezielt sinnvolle Dinge zur Werterhaltung und Zukunftsfähigkeit mit dem messbaren Mehrwert für Umwelt und Mensch. Verbunden ist hier die finanzielle Rendite mit dem positiven Effekt einer Förderung. Impact Investment bedeutet Philanthropie und Gewinnmaximierung. Das Kapital fliesst in nachhaltige Anlagen mit einer direkt nachweisbaren positiven Wirkung.

 

Grünes Investment und nachhaltig ausgerichtetes Investment

Ökologische und grüne Fonds werden in beachtlicher Zahl ausgegeben und sind mitunter sehr schwammig und individuell gestaltet. Sie können mehrere Facetten des nachhaltigen Investments beinhalten und sind in der Regel konkret auf Geldanlagen für den Umweltschutz ausgerichtet. Beispiele dafür sind das Recycling, die Wasserqualitätssicherung, eine bessere Energieeffizienz oder die Schadstoffbekämpfung.

Daneben bestimmt sich das nachhaltig ausgerichtete Investment durch bestimmte Kategorien, so die Investition in grüne Technologie, nachhaltige Landwirtschaft oder erneuerbare Energien. Dabei sind nicht alle Investmentfonds tatsächlich nachhaltig. Die Unternehmensauswahl kann beispielsweise nur einen Teilbereich betreffen, z. B. ausschliesslich auf Basis ethischer, aber nicht umweltschonender Grundsätze erfolgen.