Mit einem Bokashi-Eimer selbst besten Dünger herstellen

Wer auf Reisen einmal in Japan war, ist dem Bokashi-Eimer womöglich schon begegnet: in vielen japanischen Haushalten gehört wie selbstverständlich zur Küchenausstattung dazu und auch in immer mehr Schweizer Haushalten findet sich ein solcher Eimer. Doch was hat es mit dem Bokashi-Eimer auf sich?

In vielen japanischen Häusern gewinnt man den Bokashi-Dünger ganz natürlich.

 

Der Eimer ist eine bewährte Alternative zum Komposthaufen

Während früher Omas Komposthaufen im Garten das Nonplusultra zur Verwertung organischer Abfälle war, gilt heute der Eimer aus Japan als zielführend, wenn es darum geht, hochwertigen Dünger auf kleinstem Raum selbst herzustellen.

Neben dem speziellen Eimer braucht man dazu noch effektive Mikroorganismen, häufig als „EM“ abgekürzt, um richtig hochwertigen Dünger herzustellen.

Das Funktionsprinzip des Eimers aus Japan ist anders als beim herkömmlichen Komposthaufen.

 

Wie gelangt man an den hochwertigen Dünger aus dem Bokashi-Eimer?

In den Eimer, der sich unten durch einen Flüssigkeitsablass und innen durch ein Sieb auszeichnet, legt man die zerkleinerten Küchenabfälle (z.B. Orangenschalen, Kaffeesatz, Kartoffelschalen etc.

Den Abfall sollte man gut festdrücken und mit einer EM-Lösung besprühen, dazu eignen sich handelsübliche Sprühflaschen. Wer will, kann oben auf den Küchenabfall einen Kunststoffbeutel mit Sand legen, damit Druck auf den Abfall ausgeübt wird. Neuer Abfall kommt dann jeweils unter diesen Sack mit Sand. Der Sandsack drückt den Abfall nach unten und schliesst weitgehend luftdicht ab. Der Eimer wird immer mit dem Deckel verschlossen, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen. Ist der Eimer schliesslich vollständig gefüllt, braucht man den Sandsack nicht mehr auflegen und lässt den Eimer dann ca. 2 Wochen bei Zimmertemperatur stehen. Alle 2 Tage kann man nun unten am Hahn den wertvollen Flüssigdünger entnehmen, den man mit Wasser verdünnt an andere Pflanzen giessen kann. Der Dünger kann sofort verwendet werden.

Die typischen Küchenabfälle eignen sich hervorragend für den Eimer.

 

Grössere Blüten – mehr Früchte

An einer japanischen Universität hat ein Professor herausgefunden, dass Pflanzen, die mit diesem Dünger gegossen worden sind, mehr und grössere Blüten und auch mehr und grössere Früchte getragen haben. Es bleibt jedem im Selbstversuch überlassen, dies im heimischen Garten oder auf dem Balkon auszuprobieren. Häufig wird man feststellen, dass z.B. Tomatenpflanzen oder Geranien viel prächtiger werden, wenn man den Bokashi-Dünger zugibt.

Was bewirken dabei die effektiven Mikroorganismen?

Die effektiven Mikroorganismen, die man in den Bokashi-Eimer sprüht, sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die viele positiven Eigenschaften haben und sich so im Eimer nützlich machen. Die Organismen sind z.B.:

  • Milchsäurebakterien
  • Hefen
  • Photosynthesebakterien

Diese effektiven Mikroorganismen helfen wesentlich dabei, das organische Material im Eimer zu fermentieren.

Was sollte nicht in den Eimer?

Der Eimer ist vor allen Dingen für pflanzliche organische Abfälle gedacht, also die typischerweise bei der Obst und Gemüseverarbeitung anfallenden Abfälle wie Apfelschalen, Kartoffelschalen, aber auch Kaffeesatz.  Nicht in den Eimer gehören z.B.:

  • Fleischreste
  • Grosse Knochen
  • Asche
  • Papier oder Pappe

Grundsätzlich könnte man sich so einen Eimer auch selbst bauen, indem man einen Plastikeimer nimmt und unten einen Hahn einbaut, zudem ein Sieb einlegt. Häufig schliesst dann jedoch der Hahn nicht richtig flüssigkeitsdicht ab oder es kommt zu anderen Funktionsbeeinträchtigungen, sodass man lieber einmal einen oder zwei solche professionellen Bokashi-Eimer kauft, die dann ja auch ein Leben lang halten sollten.